I. Tagesworkshop Kirche Lindenwiese: VaterUnser-Weg – intensiv 2022
Dieses Angebot richtet sich an Menschen, die sich intensiver mit diesem weltumfassenden christlichen Gebet beschäftigen wollen. Und das sowohl theologisch-biblisch als auch meditativ und individuell. Welche Aussagen berühren mich aktuell besonders und warum? Wo gibt mir dieses Gebet Kraft und wo fordert es mich heraus? Zwei Fragen von vielen, mit denen sich die Teilnehmenden dieses Tagesworkshops beschäftigen: auf dem durch die Natur führenden kleinen „Pilgerweg“ und im Seminarraum der Kirche Lindenwiese in Überlingen-Bambergen. Die Gruppengröße ist auf 9 Personen begrenzt. Die Teilnahme ist kostenlos – Verpflegungspauschale 28 Euro.
Nächster Termin: Donnerstag, 26. Mai, Christi Himmelfahrt, Team: Pastor Dr. Thomas Dauwalter /Karin Walz, Start 9.30 Uhr – Ende 15.30 Uhr
Adam und Eva, niedersächsischer Meister ca 1200, Benediktiner-Kloster St. Michael, Hildesheim
IV. Predigten
Frauenpower in der Bibel
Das Buch der Bücher trägt eine männliche Handschrift und auch die Hauptdarsteller sind männlichen Geschlechts: der Gott, der Sohn, der Heilige Geist, der Apostel, der Evangelist… Und die Frauen? Maria bleibt als Vorbild unerreichbar, Eva ist die ewige Verführerin und Maria Magdalena wurde von den Kirchenmännern über Jahrhunderte als „Hure“ verunglimpft. Auf den 2. Blick entthält die Bibel jedoch viele starke Frauengestalten – sowohl im Alten als auch im Neuen Testament. Es lohnt sich auch heute noch, sich mit ihnen näher zu beschäftigen.
Dein Wille, mein Wille, unser Wille – mein Wille in deinem Willen … Die Sache mit dem Willen ist verzwickt. Wo beginnt/endet mein Wille, wo der Wille Gottes. Bin ich etwa nur eine Marionette Gottes? Welche Gefühle kommen in mir hoch wenn ich erkläre: Dein Wille geschehe – Widerstand oder vertrauensvolle Hingabe? Ab wann übernimmt mein Ego das Ruder, und wo liegt es in meiner Verantwortung, bewusst Entscheidungen zu treffen?
Sein oder Haben – worauf lege ich mehr Wert in meinem Leben. Sind die beiden Wagschalen im Gleichgewicht oder dominiert ein Aspekt. Ist mir das Materielle wichtiger als mein Sein? Wie gelingt es mir, in allem das richtige Maß zu finden, in Balance zu kommen und zu bleiben? Burnout ist der Schrei der Seele nach Ruhe, nach einem zur Besinnung kommen. Was stärkt mich, was gibt mir Halt in meinem Leben, Sinn und Orientierung?
Es gibt Menschen, die haben gute Augen. Sie sehen alles, was um sie geschieht und sind trotzdem blind. Sie übersehen andere Menschen, Chancen und kleine „Wunder“ und auch ihre eigenen Bedürfnissen. Und es gibt Menschen, die haben ihr Augenlicht verloren, aber sie sehen mit dem Herzen. Sie verfügen über eine besondere Wahrnehmung. Ihr inneres Auge hat den „Blick“ für das Wesentliche.
Predigt: Vergebung bringt Freiheit
Viele Menschen wurden und werden immer wieder verletzt. Geschieht dies in der Kindheit hat das Auswirkungen bis ins hohe Alter. Manche Wunden heilen nie. Die Folge: Das Leben kann sich nicht voll entfalten. Es ist so, als ob man immer einen schweren Koffer mit sich herumschleppt. Erst, wenn ich bereit bin zu vergeben, eröffnet sich die Chance, den Koffer abzugeben. Die Wunden können heilen, Versöhnung ist möglich, neue Türen öffnen sich. Ohne „Koffer“ bin ich entlastet und mein Leben kann erblühen.
Theologischer Hintergrund:
Gaststudentin 2014-2015 am IGW Zürich (Institut für gemeindeorientierte Weiterbildung). Besuchte Seminare: Christologie, Seelsorge, Lebensverändernd predigen, Schweizer Führungskultur, Gemeindebau, Innovationen in Landes- und Freikirchen (Studienreise CH), Christliche Identität und kirchliche Glaubwürdigkeit in einer pluralen Welt (Studientag CH).
… bedeutet dich so zu begleiten, dass du selbst die für dich passenden und stimmigen Schritte zur Lösung deiner Konflikte/Probleme findest. Warum: Du bist der Regisseur/die Regisseurin deines Lebens. Nur deine Lösungen sind authentisch und nachhaltig. Diese Verantwortung kann dir niemand abnehmen. Deshalb ist ein guter Choach auch kein „Ratgeber“, sondern ein „Brückenbauer“, der hilft, neue Ufer zu erreichen und dabei bisher ungelebte Potenziale ans Licht bringt.
Coaching ist keine Psychotherapie und sie ist bewusst nicht problem- und vergangenheitsorientiert, sondern lösungs- und zukunftsorientiert. Die Einstiegsfrage lautet deshalb: Wie ist die Situation jetzt, und was ist für dich das Ziel, das du erreichen willst. Manchmal ist dabei ein kurzer Blick in die Vergangenheit notwendig und sinnvoll – aber auch nicht mehr.
Der Zusatz „systemischer“ Coach bedeutet: Jeder von uns ist Teil eines Systems (z.B. Familie, Beruf). Ich kann das System in der Regel nicht ändern, aber wenn ich mich verändere, hat das Auswirkungen auf das System. Manchmal kann es jedoch – zu meinem eigenen Wohl – notwendig sein, das System zu verlassen. Doch selbst dies kann dazu führen, dass sich neue Türen öffnen.
Meine Aufgabe als Coach sehe ich darin, dir Hilfestellungen in diesem Prozess zu geben – zum Beispiel durch erkenntnisfördernde Fragen und Methoden, wie der Arbeit mit inneren Bildern und Archetypen. Neben einer qualifizierten Ausbildung, Berufs- und Lebenserfahrung biete ich Interessenten auf Wunsch auch die Arbeit mit Ponys und Pferde als „Co-Coaches“ an.
„Erst wenn du den Mut zeigst, deinen Weg zu gehen, zeigt sich der Weg dir.“
Zitat von Susan Marletta Hart
„In dem Augenblick, in dem man sich endgültig einer Aufgabe verschreibt, bewegt sich die Vorhersehung auch. Ein ganzer Strom von Ereignissen wird in Gang gesetzt durch die Entscheidung, und er sorgt zu den eigenen Gunsten für zahlreiche unvorhergesehene Zufälle, Begegnungen und materielle Hilfen, die sich kein Mensch vorher je so erträumt haben könnte. Was immer du kannst, beginne es. Kühnheit trägt Genius, Macht und Magie. Beginne jetzt.“
Pferde als „Menschenflüsterer“ – absolut ehrlich, spontan, vorurteilsfrei, eindeutig und mit einer großen Portion Empathie!
Kommunikation, das ist eine tägliche Herausforderung, die oft schief läuft – egal mit wem und in welcher Situation. Rhetorik- und NLP-Seminare sind deshalb sehr gefragt. Die Regale der Buchhandlungen sind voll von Ratgebern wie „Erfolgreich verhandeln“ oder „Gewaltfeie Kommunikation“. Eine Regel, formuliert von Paul Watzlawick (Kommunikations-Theoretiker) gilt für alle Modelle: Man kann nicht nicht kommunizieren. Aber, und das ist meine Erkenntnis als Journalistin, Pädagogin, Systemischer Coach und Trainerin: Man sollte immer mit dem Herzen kommunizieren und sich besonders in Konfliktsituationen bewusst auch mal „die Brille“ des Anderen aufsetzen. Wobei Erkenntnis und praktische Umsetzung (leider) nicht automatisch deckungsgleich sind.
Die Augen für diese Grundlagen einer erfolgreichen Kommunikation haben mir Tiere geöffnet, vor allem Pferde. Pferde, mag sich mancher verwundert fragen? Ja, Pferde. Sie haben mich in den vergangenen Jahren bei vielen Coachings und Workshops erfolgreich als Co-Trainer unterstützt. Der Grund scheint im ersten Moment verblüffend: Sie können nicht sprechen! Das erweist sich besonders bei Menschen, die durch Worte verletzt wurden oder sich sprachlich unterlegen fühlen als „Türöffner“. Dabei geht es erst in zweiter Linie um das „Verstehen“ der Prozesse, die in der Begegnung zwischen Mensch und Tier ablaufen. Vorrangig sind das Zulassen und das Wahrnehmen der Emotionen, die dabei sichtbar und erfahrbar werden.
Angst besiegen – Vertrauen aufbauen
Das wurde mir besonders bei den Workshops mit Bewohnerinnen des Frauenhauses Stuttgart deutlich. Unsere Co-Trainer, alles Ponys, bewiesen im Kontakt mit diesen Frauen besonders viel Einfühlungsvermögen. Auch spielte es keine Rolle, ob die Teilnehmerinnen mit den Tieren Deutsch, Arabisch, Türkisch oder in einer anderen Sprache kommunizierten. Tiere hören auf die Sprache des Herzens. Mit dieser Sprache gelingt es, Mauern ab- und neues Vertrauen aufzubauen sowie – dort, wo es auch mal notwendig ist – Grenzen aufzuzeigen, beherzt NEIN zu sagen. Schritt für Schritt, mit Geduld und Zuspruch, wenn die Angst vor der eigenen Courage den nächsten Schritt in der Arbeit mit den Tieren zu boykottieren droht.
Was für die eine Frau eine kleine Herausforderung ist, kann für die nächste schon eine große Mutprobe sein. Deshalb ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass jeder Mensch sein individuelles Schicksal und in der Konsequenz sein individuelles Entwicklungstempo hat. Ich selbst erlebte in meiner Kindheit einen großen Vertrauensverlust – eine Erfahrung, die allerdings nicht mit dem zu vergleichen ist, was manche dieser Frauen durchgemacht haben. Dennoch ermöglichte dies eine Atmosphäre des unausgesprochenen gegenseitigen Verstehens und Akzeptierens. Die lachenden Gesichter der Frauen, die sich am Ende des Tages trauten, sich auf dem Rücken eines Haflingers durch die Reithalle führen zu lassen, erfüllen mich noch immer mit Freude und Dankbarkeit.
Führen und sich führen lassen
Wenn es um das Thema Führungskräfteentwicklung geht, gelten andere Rahmenbedingungen. Die Seminarziele sind klar formuliert – Optimierung der Kommunikation und der Führungskompetenz –, die Pferde übernehmen die Rolle der „Mitarbeiter“. Auch hier gibt es „Aha-Momente“. So nahm ein Vorstandsmitglied einer Bank kurz vor seiner Pensionierung noch mit seiner Führungsmannschaft an einem pferdegestützten Training teil. Wie er selbst erklärte „eher aus Neugierde“. Als er seinen Haflinger durch den aufgebauten Parcours führen sollte, klappte das hervorragend. Einem Impuls folgend präsentierte ich ihm danach einen ganz besonderen vierhufigen „Mitarbeiter“: Einstein, ein Minipferd, aber eines mit großer Persönlichkeit. Der Vorstand marschierte in der gleichen Geschwindigkeit los. Der kleine Hengst wechselte, um mithalten zu können, in den Trab und als das auch nicht so richtig klappte, in den Galopp. Schließlich wurde er so sauer, dass er das „Leittier Mensch“ überholte und sich vor ihm auf die Hinterhufe stellte.
Der Mann war kurz wie vom Donner gerührt. Gewohnt, dass sich alle nach seiner Geschwindigkeit richten, hatte er kein einziges Mal einen Blick nach hinten verschwendet, um zu kontrollieren, ob Einstein ihm überhaupt folgen konnte. Er handelte nicht nach der Regel „der Geführte führt den Führenden“. Sein Selbstverständnis als Führungskraft lautete: Ich bestimme das Tempo; wer nicht mithalten kann, ist für den Job nicht geeignet. Das war sein „blinder Fleck“. Bisher hatte es niemand gewagt ihn darauf hinzuweisen, niemand, außer Einstein. Später, in der Abschlussrunde des Trainings, gab er offen zu: „Frau Walz, wenn Sie versucht hätten mir mit Worten mein Führungsdefizit zu erklären, ich hätte 1000 Gründe genannt, warum das Problem bei dem jeweiligen Mitarbeiter und nicht bei mir liegt. Doch Einstein hat mir die Augen geöffnet.“ Für dieses Statement erhielt er von uns allen einen kräftigen und ehrlichen Applaus. Bei dem kleinen Hengst bedankte er sich mit einer großen Karotte.
Pferde schauen hinter die „Fassade“
Die große Chance, die Tiere uns als Co-Trainer oder Co-Coaches bieten, ist, dass sie uns in der Kommunikation mit ihnen ein unbestechlicher, spontaner und damit authentischen Spiegel sind. Der gesellschaftliche Status, Geld, Geschlecht, Nationalität, rhetorische Finessen interessieren sie nicht. Zwei Eigenschaften sind der Schlüssel, der uns die Tür zu ihrem Wesen öffnet: Respekt und Vertrauen. Und das sind gleichzeitig die Eigenschaften, die wir vor allem von Menschen erwarten, die andere Menschen führen – ob in Firmen, Vereinen, Kirchen oder in der Familie als Vater und Mutter.
Doch was unterscheidet Vertrauen von Respekt? In dem Wort Vertrauen steckt das Wort trauen. Wer im Leben schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht hat oder Schicksalsschläge verkraften musste, der braucht Mut, um einem Anderen – manchmal auch sich selbst und Gott – zu vertrauen, sich ihm anzuvertrauen. Menschen, die Einfühlungsvermögen, Geduld und echtes Interesse zeigen, die ehrlich sind und die Fähigkeit besitzen zuzuhören, sind in diesem Fall Balsam für die verletzten Seelen. Doch selbst wenn ich jemand vertraue bedeutet das nicht automatisch, dass ich mich seiner Führung anvertraue. In der Arbeit mit Pferden erlebe ich immer wieder, dass Teilnehmer und Pferde miteinander angstfrei und vertrauensvoll kommunizieren. Wenn es jedoch darum geht, dass die Tiere den Menschen freiwillig und ohne Hilfsmittel durch den Geschicklichkeitsparcours folgen, bleiben die Pferde oft nach ein paar Schritten stehen. Warum? Die Pferde respektieren diese Personen nicht als „Leithengst“ oder „Leitstute“. Es sind widersprüchliche Kommunikations- und Verhaltenssignale, die den Respekt untergraben und letztendlich auch das Vertrauen in die Führungskompetenz. Insbesondere in Konfliktsituation lassen sich Pferde durch eine vermeintlich souveräne Körperhaltung nicht täuschen.
Potenziale entdecken und wecken
Pferde sind, so das Fazit, sehr feinfühlig, wenn es darum geht, Egoisten und Blender zu entlarven. Aber, sie sind auch die idealen Co-Trainer, wenn es darum geht, menschliche Potenziale zu wecken, „blinde Flecken“ in der eigenen Wahrnehmung sichtbar zu machen, eine authentische Kommunikation zu fördern und das Selbstbewusstsein zu stärken. Mehr noch: In der Arbeit mit verschiedenen Selbsthilfegruppen habe ich immer wieder erlebt, wie es Pferden erstaunlich schnell gelingt, Menschen zu entschleunigen, sie zu erden und gleichzeitig ihre Wahrnehmung zu sensibilisieren – ob beim meditativen Striegeln oder bei einem „sit in“ auf der Koppel. Keine Frage: Smartphones und andere elektronische Medien sind bei solchen Workshops tabu. Es geht auch darum, den Alltag loszulassen, zu sich zu kommen, in sich hineinzuhören, mit sich in einen inneren Dialog zu treten.
Deshalb liegt mir auch das Seminarangebot „AusZeit mit Insight“ am Herzen: Ein Angebot für Kleingruppen, die den Wunsch haben und bereit sind, sich eine Auszeit zu gönnen, um sich neu zu entdecken. Und das ohne Leistungsdruck, spielerisch, mit meditativen Elementen, Begegnungen mit Pferden und Alpakas sowie einem offenen Austausch in einer vertrauensvollen, wertschätzenden Atmosphäre.
Und: Für mich selbst ist es nach wie vor berührend, wenn sich ein fremdes Pferd innerhalb kurzer Zeit und aus eigenem Antrieb dafür entscheidet, mir quer durch einen Geschicklichkeitsparcours zu folgen. Wenn es mich am Schluss sanft mit seinen Nüstern berührt, weiß ich, dass unsere Herzen miteinander „flüstern“. Ich möchte dann die Welt umarmen, doch der Hals des Pferdes reicht auch…
Ich wurde 1953 in Stuttgart geboren. Meine beruflichen Stationen: Bankkauffrau, Pädagogikstudium, Zusatzqualifikation Erwachsenenbildung, Begleitstudium Kommunikationswissenschaften, Volontariat, Journalistin bei Zeitungen (2 journalistische Auszeichnungen) und für die Wirtschaftsredaktion der DW-TV in Berlin, Arbeitsaufenthalte in den USA, Dozentin für Journalismus / PR / Kommunikation. Ab 2004 pferdegestützte Persönlichkeits- und Führungskräftetrainings mit Pferden. Zusatzqualifikationen: Leadership-Zertifikat St.Galler Business School, Ausbildung zum Systemischen Coach (Coaching Akademie Hamburg) und Horse Assisted Educater (EAHAE). Aktuell engagiere ich mich zusätzlich in Integrationskursen 2 Nachmittage die Woche als Deutschdozentin.
Ich besaß nie ein eigenes Pferd. Dafür lernte ich in den vergangenen Jahrzehnten sehr viele kennen: sanfte Pferde, Dickschädel, verspielte Zeitgenossen, Spitzbuben, Sensibelchen und „Pferde-Häuptlinge“. Leider aber auch vernachlässigte, gebrochene, verängstigte und geschundene Tiere, die mir die Schattenseiten der „Partnerschaft“ zwischen Mensch und Pferde vor Augen hielten.
Meine „Reit-Karriere“ begann klassisch in einer Reitschule. Sie führte mich zu kurzen Abstechern in die Hohe Schule der Reitkunst nach Portugal und zum Springreiten nach Irland. Es folgte die Wanderreiterei und schließlich der Einstieg ins Westernreiten. Dazwischen lag eine Auszeit von vier Jahren. Der Grund: Drei schwere Reitunfälle, die zu Angstzuständen führten, sobald ein Pferd mir zu nahe kam. Doch die Liebe zu den Pferden war schließlich stärker.
Der erste Schritt der Wieder-Annäherung bestand darin, Ponys zu streicheln. Etwas später nahm ich – wagemutig – an einem Trail mit Island-Ponys teil (Muskelkater inklusive, trotz eines mit einem Schafsfell gepolsterten Sattels). Dann traf ich auf die ersten Pferdeflüsterer und entdeckte auch in mir das „Horsewisperer-Gen“. Dies und ein Seminar zum Thema Tierkommunikation bestärkte mich schließlich darin, auch beruflich mit Pferden zu arbeiten. Sie haben sich dabei als ideale Assistenten, manche sogar als Co-Coaches erwiesen – die oft genug nicht nur den Teilnehmern, sondern auch mir zu überraschenden Erkenntnissen verhalfen!
Booklets können bestellt werden – Lesungen auf Anfrage
Textprobe „Die Tigerperle“
Der Tiger, der nicht wusste, dass er ein Tiger war, lag erschöpft auf dem Boden seines Käfigs. Sein Fell war struppig und übersäht von Wunden und Narben. Kein Wunder, denn in den vergangenen Jahren war er immer wieder gegen die Gitterstäbe seines Gefängnisses angerannt. Aber weder seine Zähne, noch seine Krallen noch seine pure Körperkraft hatten diese bezwingen können. Im Gegenteil. Je mehr er gegen sie anrannte, umso dicker und unüberwindlicher schienen sie zu werden. Nun lag er zermürbt, traurig und entkräftet am Boden – erschöpft und am Ende seiner Weisheit.
Da fiel sein Blick auf einen Löwen, der in einer Ecke seines Käfigs lag und ihn liebevoll aber kopfschüttelnd anschaute. „Was, wie, wo kommst du denn plötzlich her?“ fragte der Tiger den Löwen überrascht. „Ich war schon immer hier, aber du hast mich nie wahrgenommen. Du warst viel zu beschäftigt damit, die Gitterstäbe zu bezwingen“, erklärte der Löwe mit sanfter Stimme. Er schien froh darüber zu sein, dass der Tiger ihn endlich bemerkte. „Und, was machst du hier?“ fragte ihn dieser. „Ich bin hier, um dir etwas zu zeigen“, antwortete der Löwe. Gemächlich stand er auf und ging zu den Stäben. Dort angekommen warf er dem Tiger einen viel sagenden Blick zu und – der Tiger war fassungslos – marschierte einfach durch die Stäbe hindurch auf die andere Seite des Käfigs.
„Wie, wie… begann dieser stotternd – wie hast du das gemacht?“ „Ganz einfach“, antwortete der Löwe. „Die Stäbe sind eine Illusion, DEINE Illusion. In der Realität sind sie nicht vorhanden. Deshalb existieren sie für mich nicht.“ „Das ist nicht möglich“, entgegnete der Tiger bestimmt. Während er das noch sagte, spazierte der Löwe würdevollen Schrittes zurück in den „Käfig“.
Das muss ein Zaubertrick sein, dachte der Tiger und schien erleichtert über diese Erkenntnis. Denn die Erklärung des Löwen schien ihm doch etwas absonderlich. Waren seine Schrammen nicht sichtbarer Beweis für die Existenz der Gitterstäbe? „Was hast du zu verlieren?“ fragte der Löwe, der offensichtlich Gedanken lesen konnte. „Stell dir einfach vor, die Gitterstäbe wären nur Lichtsäulen und strecke deine Tatze durch sie hindurch.“ Der Tiger überlegte. Vielleicht hatte der Löwe ja Recht, so unwahrscheinlich es auch klang. Vielleicht, das wäre die logische Erklärung, war dies aber nur ein Traum…? Sei´s drum, ein Versuch konnte nicht schaden. Also tat er, wie der Löwe ihm geheißen. Erstaunt zog er seine Tatze zurück – es hatte funktioniert. „Jetzt geh mit deinem ganzen Körper durch die Stäbe“, ermunterte ihn der seltsame Gast.
Der Tiger nahm allen Mut zusammen und setzte zum Sprung an, denn er wollte dieses Experiment schnell hinter sich bringen. Als er mit halbem Körper auf der anderen Seite war, verließ ihn jedoch das Vertrauen. Er blieb zwischen den Stäben stecken. Zu seiner Verwunderung fühlte er keinen Schmerz. Aber die Lage schien aussichtslos, denn es ging weder vor noch zurück. Hilfe suchend rief er nach dem Löwen, der ihn schließlich in diese Lage gebracht hatte „Was nun?“, fragte er mit einem vorwurfsvollen Unterton in der Stimme. „Entspann dich, lass los“, lautete die Antwort. Gut, dachte der Tiger und ließ sich zurück in den Käfig fallen – dies schien ihm momentan die sicherste Variante zu sein…
Textprobe „Das Tigerzebra“
Mit Bedacht biss Phyllis in den knackigen Apfel. Mmmm, er schmeckte einfach lecker. Hinter ihr vernahm sie ein leises Schnauben. „Ja, ist ja schon gut. Ich weiß, es ist dein Apfel, aber heute habe auch ich Hunger,“ erklärte sie mit einem Lächeln. Vorsichtig teilte sie mit ihren Daumen den Apfel in zwei Teile und zerbrach diese dann in vier kleinere Stücke. So konnte Phyllis sie besser durch die Maschen des Zauns reichen. Dort wartete ihr vierbeiniger Freund schon mit seinem weichen Maul, um die saftigen Obstecken vorsichtig aus den Fingern des Mädchens zu nehmen.
Phyllis, die erst vor wenigen Tagen zehn geworden war, saß auf der Lehne einer Holzbank, denn so konnte sie Itschi, auf diesen Namen hatte sie das seltsam aussehende Tier getauft, besser in seine großen braunen Augen schauen. Itschi war eine Kreuzung zwischen einem Zebra und einem Pferd, deshalb stand unter dem kleinen Schild am Zaun auch das Wort „Zeberoid“. Von seinem Vater hatte es die dunklen, schwarzen Streifen, von seiner Mutter, einem Pferd, die braune Farbe dazwischen. Damit hatte es Ähnlichkeit mit dem Fell eines Tigers. Die anderen Tiere der kleinen Herde sahen aus, wie normale Zebras eben aussehen: weiß mit schwarzen Streifen – oder umgekehrt. Das Zeberoid überragte sie um einige Zentimeter.
Phyllis hatte ihren vierbeinigen Freund vor einem Jahr kennengelernt. Heute feierten sie so etwas wie ein kleines Jubiläum. Eigentlich müssten ihre Eltern auch da sein, denn die hatten ihre Tochter vor zwölf Monaten als Belohnung für eine gute Aufsatznote mit einem Zoobesuch überrascht. „Erinnerst du dich?“, fragte Phyllis das Zeberoid. Das schaute sie mit seinen großen, dunkelbraunen Augen an und nickte mit seinem Kopf, als habe es seine kleine Freundin verstanden.
Damals, es war ein Sonntag, stand plötzlich dieses kleine Mädchen vor dem Maschendraht. Da ist ja ein Tigerzebra hatte es erstaunt ausgerufen und war zu seinem Gehege gerannt. Seine Eltern eilten mit schnellen Schritten zu ihrer Tochter, um sich dieses seltsame Tier ebenfalls anzusehen. Während Phyllis Mutter das Zeberoid einfach „entzückend“ fand, meinte Phyllis Vater mit einem kritischen Unterton: „Das ist ja eine komische Mischung, halb Pferd, halb Zebra, das gehört eigentlich gar nicht hierher“.
Phyllis schaute ihn irritiert an. Was meinte er damit? Auch ihre Eltern hatten eine unterschiedliche Haut- und Haarfarbe. Und sie hatte von beiden etwas: eine kupferfarbene Haut und blonde Haare. War sie etwa auch eine „komische Mischung“? Als sie noch klein war, hörte sie andere Frauen zu ihrer Mutter sagen, was sie doch für eine „entzückende Tochter“ hätte. Später nahm die Zahl der Leute zu, die sie forschend ansahen. In der Schule war sie eine Außenseiterin. Am Anfang hatte ihr das etwas ausgemacht, aber irgendwann legte sie sich ein dickes Fell zu. Sie flüchtete sich in die Welt der Phantasie, verschlang reihenweise Bücher und liebte die Spaziergänge im großen Park. Der begann gleich am Ende ihrer Straße und grenzte an seinem Ende an den Zoo.
Kastanien haben mich immer fasziniert – sowohl die Bäume mit ihren „Tannenbaum-Blüten“, als auch ihre wunderschön geformten Früchte.
Diese sind während ihres Reifeprozesses von einer stacheligen Schale umhüllt. Wenn die Kastanie sie nicht mehr braucht, die Zeit reif ist, sprengt sie ihre Schutzhülle, wirft sie ab. Erst dann enthüllt sich dem Betrachter ihre innere Schönheit und Vollkommenheit… Damit kann die Kastanie für uns zum Spiegel und zum Vorbild werden.
Aus den braunen Früchten werden entweder wieder neue Bäume, sie dienen Tieren als Futter, in Form der Esskastanie auch für uns als Delikatesse und manchen Kindern als Natur-Spielzeug. Die Kastanie hat also viel zu geben.
Pferde sind wunderschöne Tiere, die einen festen Platz in den Mythen vieler Kulturen einnehmen – beispielsweise Pegasus oder das Einhorn. Im Coaching spielen sie eine immer größere Rolle. Der Grund: Pferde spüren unsere Emotionen, legen unseren Charakter offen, reagieren selbst auf feine Kommunikationssignale unseres Körpers. Kurzum: Sie lassen sich nicht „hinters Licht“ führen. Außerdem sind ihnen menschliche Statussymbole völlig egal. Sie sehen in unser Herz.
Seit ich 2004 begonnen habe, mit ihnen als „Assistenten“ zu arbeiten, ist mein Vertrauen in ihre Analysefähigkeit und ihr Feingefühl ständig gestiegen. Gerade weil sie nicht sprechen – jedenfalls im menschlichen Sinne – fordern sie die Teilnehmer dazu heraus, genau „hinzuhören“, wahrzunehmen, was wir ihnen bewusst oder unbewusst mit unserem Verhalten „sagen“ und was sie darauf antworten. Ein Prozess, der sehr tief gehen kann und nachhaltig ist. Ich fungiere dabei als Dolmetscherin und füge die Erkenntnisse aus dem Coaching-Gespräch vor dem Praxisteil mit den Pferden und den Erkenntnissen aus dem Praxisteil im Anschluss gemeinsam mit dem Coachee zusammen. Auf dieser Basis erarbeiten wir dann zusammen konkrete Schritte in die Zukunft.
Coaching-Ziele
Dieses Angebot eignet sich für die Erreichung folgender Coaching-Ziele: Persönlichkeitsentwicklung, Verbesserung der Kommunikation und Führungskompetenz, Stärkung des Selbstvertrauens durch Abbau von Ängsten, Standortbestimmung und Neuorientierung z.B. nach einer Brunout-Erfahrung.
NEU!!! als persönliche Auszeit „Heart meets Horse“ – Herzensbegegnung mit Pferden
Ein Angebot in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Eschbach Horsemanship in Koblenz (CH), gegenüber der Stadt Waldshut-Tiengen (D). Erreichbar auch mit der Bahn, Haltestelle Waldshut (Abholservice). Zielgruppe: Pferdemenschen, die schon etwas älter sind und Pferde nicht mehr vorrangig im Sattel, sondern in der direkten Begegnung am Boden erleben möchten sowie Pferdefreunde, deren Herz schon immer den Wunsch hatte, diesen wundervollen Tieren in entspannter Atmosphäre angstfrei zu begegnen.
Auf den folgenden Webseiten gibt es sowohl allgemein zugängliche Wort-Angebote als auch solche, die mit einem Honorar verbunden sind (Coaching und Booklets/Kurzgeschichten).
Option 1: Persönliches Coaching oder Einzel-Coaching via Skype
Option 2: Coaching mit Pferden im Praxisteil in Kooperation mit Pferdehöfen im Raum Bodensee/Stuttgart, für 1 – 6 Personen, ab 1/2 Tag bis 1,5 Tage mit Übernachtung